Vita

  • 21. April 2015
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Vita:

Seit 2004         Seminarleitungen im Bereich Kreatives Schreiben und Malen

Seit 1998          Einzelausstellungen in München, Penzberg, Freising, Karlsfeld, Grafrath und Mainz.

Seit 1993           Kursleitungen und Pädagogische Leitung in der Malakademie des Münchner Bildungswerkes

Seit 1983           Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung bei verschiedenen Institutionen

1975 – 1979      Kunsterziehungsstudium bei Professor Hans Daucher in München

1955                  Geboren in Offenbach am Main

 

Gedanken zu meinen Schriftbildern:

Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich damit, die Bilder in meinem Kopf mit Worten zu beschenken, die ich dann schreibend wieder zu Bildern zusammenwachsen lasse.

Auf vorher bearbeiteten Oberflächen aus Leinwand, Papier und verschiedenen Naturmaterialien schreibe ich unzensiert alles nieder, worüber ich nachdenke. Ich verzichte dabei auf kalligrafische Effekte und verwende nur meine Handschrift, allerdings ohne Wort- und Zeilenabstände oder Satzzeichen einzufügen.
Ich lasse bewusst zu, dass meine Gedanken von den Eigenheiten des Schreibmaterials beeinflusst werden, ebenso wie von meinen Erinnerungen und dem, was mich an sinnlichen Eindrücken im Augenblick des Schreibens umgibt. So entstehen Texte, in denen sich gerade Erlebtes und Biografisches, Reales und Ausgedachtes, Philosophisches und Poetisches zu einen Netz aus durchlebter und durchdachter Zeit verweben.
Ein immer gegenwärtiges Thema ist dabei die Langsamkeit. Mit der Schreibbewegung entschleunigt sich das Denken, so dass einzelne Worte bewusster wahrgenommen werden und ihrerseits wieder neue Gedankenketten auslösen können.

Dass die Texte am Ende nicht mehr oder nur noch bruchstückhaft zu entziffern sind, ist beabsichtigt. Es ist zum Einen Ausdruck der Abstraktheit und Privatheit der Gedanken. Zum Anderen erlaubt es dem Betrachter, eigene Ideen und Assoziationen an einzelne, für ihn lesbare Worte zu knüpfen. Nur kurze Textauszüge, die mir aufhebenswert erscheinen, setze ich in lesbarer Form wieder neben die Schriftobjekte.

Davon abgesehen genieße und kultiviere ich den Widerspruch, in einer Zeit, in der Geschriebenes in der Regel kurz, gedruckt und informativ ist, in epischer Breite handschriftliche Nicht-Information zu produzieren. Ich empfinde meine Arbeit als eine Art stiller Revolution der Langsamkeit und der zweckfreien, nicht zielorientierten Vertiefung, die ich dem allgemeinen Wert der Schnelligkeit und des rationellen Arbeitens entgegensetze.

Andrea Leuchs